Fragen und Antworten


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1. Woran erkenne ich eine gute Verleimung?
2. Warum variieren die Preise einer Restaurierung über eine so große Bandbreite?
3. Mit welchen Polituren arbeiten Sie?
4. Wie werden Schubladen bei antiken Möbeln gängig gemacht?
5. Wie gehen Sie mit Trockenrissen um?
6. Worauf muss ich bei einem Kostenvoranschlag achten?
7. Was muss ich im Umgang mit antiken Möbeln beachten?
8. Wie pflege ich meine wertvollen, antiken Möbel?
9. Pflegemittel?














 
 

1. Woran erkenne ich eine gute Verleimung?

Wir arbeiten in traditioneller Weise mit Heißleim. Diese Art der Verleimung ist zeitaufwendig, da man unter Zuhilfenahme von Wärmequellen arbeitet. Der Heißleim besitzt aber den unschätzbaren Vorteil, dass er "reversibel" ist. Das heißt, auch noch nach Jahrhunderten kann der Leim wieder gelöst werden, wenn das Stück erneut restauriert werden muss.

Es geht zwar schneller und ist billiger, wenn ein Restaurator synthetische Leime benutzt, wenn aber nach Jahren ein Teil des Möbelstücks wieder losgeleimt werden muss, beginnen die Schwierigkeiten: Meist wird das Holz beschädigt. Ein kurzfristiger Preisvorteil wird sich daher langfristig als erheblicher Nachteil heraus stellen.

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2. Warum variieren die Preise einer Restaurierung über eine so große Bandbreite?

Jeder von uns würde sich spontan für den preisgünstigsten Kostenvoranschlag entscheiden. Es geht schließlich oft um einige hundert oder sogar tausend Euro.

Doch Qualität hat ihren Preis!

Bei uns dreht sich in erster Linie alles um Ihr wertvolles Möbelstück. Sie würden sich sehr ärgern, wenn Sie später erleben müssen, dass die Restaurierung nicht sachgemäß ausgeführt wurde. Ihr antikes Stück kann dadurch erheblich an Wert verlieren oder muss teuer nachgearbeitet werden.

Nur der Fachmann erkennt, wo bei der Restaurierung Geld und Zeit eingespart wurde. Der hohe Qualitätsanspruch unser Werkstatt hat sich für meine Kunden über die Jahre gesehen bezahlt gemacht.

Ein Grund für die großen Qualitätsunterschiede im Restaurierungsgewerbe liegt darin, dass die Berufsbezeichnung des Restaurators nicht geschützt ist. Damit kann sich fast jeder auf diesem Feld betätigen, unabhängig von seinem Kenntnisstand oder seiner Ausbildung. Aber nur, wer wirklich über lange Jahre Erfahrungen sammeln konnte, kann ein Möbel entsprechend seiner Geschichte authentisch restaurieren.

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3. Mit welchen Polituren arbeiten Sie?

Die originale "Schellack - Handpolitur" wird heute von uns genauso verarbeitet, wie vor 200 Jahren. Dieses traditionelle Verfahren findet in mehreren Arbeitsschritten statt: Der Lack wird Schicht für Schicht mit dem Ballen aufgetragen. Das verlangt viel Erfahrung und Gefühl. Die Schellack-Politur scheint sich im Laufe der Zeit eng mit dem Holz zu verbinden. Nur sie hat einen weichen und tiefgründigen Glanz. Bei Schäden lässt sich die alte Politur auch nach 200 Jahren noch bearbeiten und überpolieren. Dadurch bleibt die Patina erhalten.

Die komplette Schellack-Politur für eine Biedermeierkommode dauert zwischen 40 und 55 Stunden.

Eine synthetische Lackpolitur dagegen wäre schnell aufgetragen und deshalb preisgünstig. Aber sie liegt wie eine holzfremde Schicht auf der Oberfläche des Möbels. Oft bekommt der Kunde anderer Werkstätten eine gespritzte Politur auf sein Möbel, ohne dies zu wissen. Oder der Untergrund wird mit einem Schnell-Schliffgrund gespritzt. Darüber wird dann eine dünne Schicht Schellack poliert. Ein Laie kann das nicht erkennen. Aber beide Politurarten sind für Antiquitäten unsachgemäß. Sie rächen sich spätestens dann, wenn das Möbelstück erneut bearbeitet werden muss.

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4. Wie werden Schubladen bei antiken Möbeln gängig gemacht?

Eine Schublade bewegt sich auf Führungsleisten. Wenn die "ausgelaufen" sind, klappert oder klemmt die Schublade.

Nehmen wir eine dreischübige Biedermeierkommode als Beispiel.

Als erfahrene Restauratoren werden wir die alten Laufleisten "aufdoppeln", d.h. die alten Leisten gerade hobeln und mit passendem Holz auf die vormalige Stärke leimen. Das dauert ca. 7 bis 8 Stunden.

Man könnte die Führungsleiste aber auch schnell und billig mit Autospachtel oder ähnlichem Material zuschmieren. Das ist in 10 Minuten erledigt. In den meisten Fällen wird nach 6 bis 7 Monaten der harte Spachtel in den Laufleisten brechen. Jedes Mal, wenn die Schublade bewegt wird, entsteht feiner Schleifstaub. Sie würden an solch einer "Restaurierung" nicht lange Freude haben. Deshalb nehmen wir uns Zeit für Ihr wertvolles Stück.

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5. Wie gehen Sie mit Trockenrissen um?

Ein Trockenriss wird von uns fachgerecht mit dem passenden Holz "ausgespänt" und von innen mit "Schwalbenschwänzen" verriegelt. Schließlich soll der Riss sich nicht vergrößern. Das ist Präzisionsarbeit und dauert einige Stunden.

Andernorts jedoch werden Risse ausschließlich mit Holzkitt verschlossen. Das geht schnell und der Kunde sieht es nicht, wenn ihm das Möbelstück geliefert wird. Schon einige Monate später aber reißt es an genau der gleichen Stelle wieder auf. Der Holzkitt hat nur die Öffnung verschlossen. Das Holz selbst kann weiter arbeiten. Wir empfehlen daher die fachgerechte Lösung.

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6. Worauf muss ich bei einem Kostenvoranschlag achten?

Wenn Sie sich entscheiden, Ihr Möbel restaurieren zu lassen, sollten Sie sich unbedingt vorher sachkundig machen. Ihre Antiquität wird es Ihnen danken.

Sie sind herzlich eingeladen, sich in meiner Werkstatt die Arbeiten erklären zu lassen. Begnügen Sie sich nicht mit einem allgemeinen Kostenvoranschlag, sondern verlangen Sie eine detaillierte Aufstellung. Darin sollten die durchzuführenden Arbeiten ausführlich beschrieben und die verwendeten Materialien genau aufgeführt werden. Für jede Arbeit sollte außerdem die veranschlagte Stundenzahl und der Stundensatz ausgewiesen sein. Fragen Sie den Restaurator nach Referenzen, weil sie damit ein wenig seine Erfahrungen einschätzen können.

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7. Was muss ich im Umgang mit antiken Möbeln beachten?

Antike Möbel stammen aus einer anderen Zeit. Sie leiden oft unter dem heute üblichen Klima der Innenräume - Zu hohe Zimmertemperaturen, die gleichmäßge Wärme von Zentralheizungen und allzu trockene Luft schaden den alten Hölzern. So herrscht in der Heizperode in vielen Wohnungen ein "Wüstenklima" mit unter 30% Luftfeuchtigkeit. Notwendig aber wären 50% bis 60%.

Wenn Sie sich weiterhin und lang anhaltend an den schönen Holzflächen erfreuen wollen, sollten Sie für ein entsprechendes Raumklima sorgen. Viele Schäden lassen sich dadurch vermeiden. Außerdem verlieren Sie Ihre Garantieansprüche auf gekaufte oder restaurierte Möbel, wenn Mängel aufgrund eines falschen Raumklimas auftreten.

Wenn Sie verhindern wollen, dass Ihre Möbel im Laufe der Jahre deshalb immer wieder restauriert werden müssen, sorgen Sie besser mit Hilfe eines Luftbefeuchters für das notwendige Raumklima. Ihre Antiquitäten (und nebenbei bemerkt auch Ihre Gesundheit) werden es Ihnen danken.

Auch bei der Beratung von Pflegemitteln stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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8. Wie pflege ich meine wertvollen, antiken Möbel?

Antiquitäten und anderen Objekte aus Holz sollten unbedingt vor Sonnenlicht, wie auch vor starkem Tageslicht geschützt werden, da ansonsten die Oberfläche ausbleicht und hässlich wird. Das ist besonders wichtig bei dunklen und polierten Hölzern. Weichholzmöbel mit gewachster oder geölter Oberfläche sind da nicht so empfindlich.

Noch wichtiger ist das richtige Klima. Die meisten Schäden an antiken Möbeln entstehen durch zu trockene Heizungsluft. Am besten ist eine Temperatur um 20 Grad, plus-minus 2 Grad und eine relative Luftfeuchtigkeit von 45% bis 65%. Man sollte das mit einem Hygrometer regelmäßg kontrollieren und gegebenenfalls einen Luftbefeuchter einsetzen. Gravierende Schwankungen der Temperatur, wie auch der Luftfeuchtigkeit sind zu vermeiden. Stellen Sie Ihr Möbel nicht in unmittelbare Nähe von Heizkörper oder Ofen. Bei Fussbodenheizung, vermeiden Sie unbedingt, das gute Stück auf eine Heizschlange zu stellen. Wenn das nicht zu vermeiden ist, stellen Sie diese ab.

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9. Pflegemittel?

In der Regel reicht ein trockenes Staubtuch. Sollten Verschmutzungen damit nicht zu beseitigen sein, ist es ganz wichtig bei der Auswahl des Pflegemittels darauf zu achten, dass es keine Schichten bildet und garantiert silikonfrei ist. Ansonsten könnte eine spätere Restaurierung große Probleme bereiten. Auch entsteht oft im Laufe der Zeit ein hässlicher Schmierfilm auf der Oberfläche. Ich empfehle die inzwischen jahrzehntelang bewährten Produkte von Renuwell.

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