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1.
Woran erkenne ich eine gute Verleimung?
Wir
arbeiten in traditioneller Weise mit Heißleim. Diese
Art der Verleimung ist zeitaufwendig, da man unter Zuhilfenahme von Wärmequellen
arbeitet. Der Heißleim besitzt aber den unschätzbaren Vorteil, dass er
"reversibel" ist. Das heißt, auch noch nach Jahrhunderten kann der Leim
wieder gelöst werden, wenn das Stück erneut restauriert werden
muss.
Es
geht zwar schneller und ist billiger, wenn ein Restaurator synthetische
Leime benutzt, wenn aber nach Jahren ein Teil des Möbelstücks
wieder losgeleimt werden muss, beginnen die Schwierigkeiten: Meist wird
das Holz beschädigt. Ein kurzfristiger Preisvorteil wird sich daher
langfristig als erheblicher Nachteil heraus stellen.
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2.
Warum variieren die Preise einer Restaurierung über eine so große
Bandbreite?
Jeder
von uns würde sich spontan für den preisgünstigsten
Kostenvoranschlag entscheiden. Es geht schließlich oft
um einige hundert oder sogar tausend Euro.
Doch
Qualität
hat ihren Preis!
Bei
uns dreht sich in erster Linie alles um Ihr wertvolles Möbelstück. Sie würden sich sehr ärgern, wenn Sie später erleben müssen,
dass die Restaurierung nicht sachgemäß ausgeführt wurde. Ihr antikes Stück
kann dadurch erheblich an Wert verlieren oder muss teuer nachgearbeitet werden.
Nur
der Fachmann erkennt, wo bei der Restaurierung Geld und Zeit eingespart
wurde.
Der hohe Qualitätsanspruch unser Werkstatt hat sich
für meine Kunden über die Jahre gesehen bezahlt gemacht.
Ein
Grund für die großen Qualitätsunterschiede im Restaurierungsgewerbe
liegt darin, dass die Berufsbezeichnung des Restaurators nicht geschützt
ist. Damit kann sich fast jeder auf diesem Feld betätigen, unabhängig
von seinem Kenntnisstand oder seiner Ausbildung. Aber nur, wer wirklich über
lange Jahre Erfahrungen sammeln konnte, kann ein Möbel entsprechend
seiner Geschichte authentisch restaurieren. |
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3.
Mit welchen Polituren arbeiten Sie?
Die originale "Schellack - Handpolitur" wird heute von uns genauso verarbeitet,
wie vor 200 Jahren. Dieses traditionelle Verfahren findet in mehreren
Arbeitsschritten statt: Der Lack wird Schicht für Schicht mit dem Ballen
aufgetragen. Das verlangt viel Erfahrung und Gefühl. Die Schellack-Politur
scheint sich im Laufe der Zeit eng mit dem Holz zu verbinden. Nur sie
hat einen weichen und tiefgründigen Glanz. Bei Schäden lässt sich die
alte Politur auch nach 200 Jahren noch bearbeiten und überpolieren.
Dadurch bleibt die Patina erhalten.
Die komplette
Schellack-Politur für eine Biedermeierkommode dauert zwischen
40 und 55 Stunden.
Eine synthetische
Lackpolitur dagegen wäre schnell aufgetragen und deshalb
preisgünstig. Aber sie liegt wie eine holzfremde Schicht auf der
Oberfläche
des Möbels. Oft bekommt der Kunde anderer Werkstätten eine
gespritzte Politur auf sein Möbel, ohne dies zu wissen. Oder der
Untergrund wird mit einem Schnell-Schliffgrund gespritzt. Darüber
wird dann eine dünne
Schicht Schellack poliert. Ein Laie kann das nicht erkennen. Aber beide
Politurarten sind für Antiquitäten unsachgemäß.
Sie rächen sich spätestens
dann, wenn das Möbelstück erneut bearbeitet werden muss.
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4.
Wie werden Schubladen bei antiken Möbeln gängig gemacht?
Eine Schublade
bewegt sich auf Führungsleisten. Wenn die "ausgelaufen" sind,
klappert oder klemmt die Schublade.
Nehmen wir
eine dreischübige
Biedermeierkommode als Beispiel.
Als erfahrene
Restauratoren werden wir die alten Laufleisten "aufdoppeln",
d.h. die alten Leisten gerade hobeln und mit passendem Holz auf die vormalige
Stärke leimen. Das dauert ca. 7 bis 8 Stunden.
Man könnte die Führungsleiste aber auch schnell und billig mit Autospachtel
oder ähnlichem Material zuschmieren. Das ist in 10 Minuten erledigt. In den
meisten Fällen wird nach 6 bis 7 Monaten der harte Spachtel in den Laufleisten
brechen. Jedes Mal, wenn die Schublade bewegt wird, entsteht feiner Schleifstaub.
Sie würden an solch einer "Restaurierung" nicht lange Freude haben. Deshalb
nehmen wir uns Zeit für Ihr wertvolles Stück. |
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5. Wie
gehen Sie mit Trockenrissen um?
Ein
Trockenriss wird von uns fachgerecht mit dem passenden Holz "ausgespänt"
und von innen mit "Schwalbenschwänzen" verriegelt. Schließlich soll
der Riss sich nicht vergrößern. Das ist Präzisionsarbeit
und dauert einige Stunden.
Andernorts
jedoch werden Risse ausschließlich mit Holzkitt verschlossen.
Das geht schnell und der Kunde sieht es nicht, wenn ihm das Möbelstück
geliefert wird. Schon einige Monate später aber reißt es
an genau der gleichen Stelle wieder auf. Der Holzkitt hat nur die Öffnung
verschlossen. Das Holz selbst kann weiter arbeiten. Wir empfehlen daher
die fachgerechte
Lösung.
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6.
Worauf muss ich bei einem Kostenvoranschlag achten?
Wenn
Sie sich entscheiden, Ihr Möbel restaurieren zu lassen,
sollten Sie sich unbedingt vorher sachkundig machen. Ihre Antiquität
wird es Ihnen danken.
Sie
sind herzlich eingeladen, sich in meiner Werkstatt die Arbeiten erklären
zu lassen. Begnügen Sie sich nicht mit einem allgemeinen
Kostenvoranschlag, sondern verlangen Sie eine detaillierte Aufstellung.
Darin sollten die durchzuführenden Arbeiten ausführlich beschrieben
und die verwendeten Materialien genau aufgeführt werden. Für
jede Arbeit sollte außerdem die veranschlagte Stundenzahl und der
Stundensatz ausgewiesen sein. Fragen Sie den Restaurator nach Referenzen,
weil sie damit ein
wenig seine Erfahrungen einschätzen können. |
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7. Was muss ich im Umgang mit antiken Möbeln beachten?
Antike Möbel
stammen aus einer anderen Zeit. Sie leiden oft unter dem heute üblichen
Klima der Innenräume - Zu hohe Zimmertemperaturen, die gleichmäßge
Wärme von Zentralheizungen und allzu trockene Luft schaden den alten
Hölzern. So herrscht in der Heizperode in vielen Wohnungen ein "Wüstenklima"
mit unter 30% Luftfeuchtigkeit. Notwendig aber wären 50% bis 60%.
Wenn Sie sich weiterhin und lang anhaltend an den schönen Holzflächen
erfreuen wollen, sollten Sie für ein entsprechendes Raumklima sorgen. Viele
Schäden lassen sich dadurch vermeiden. Außerdem verlieren Sie Ihre Garantieansprüche
auf gekaufte oder restaurierte Möbel, wenn Mängel aufgrund eines falschen
Raumklimas auftreten.
Wenn Sie verhindern wollen, dass Ihre Möbel im Laufe der Jahre deshalb
immer wieder restauriert werden müssen, sorgen Sie besser mit Hilfe eines
Luftbefeuchters für das notwendige Raumklima. Ihre Antiquitäten (und nebenbei
bemerkt auch Ihre Gesundheit) werden es Ihnen danken.
Auch bei der Beratung von Pflegemitteln stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. |
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8.
Wie pflege ich meine wertvollen, antiken Möbel?
Antiquitäten
und anderen Objekte aus Holz sollten unbedingt vor Sonnenlicht, wie
auch vor starkem Tageslicht geschützt werden, da ansonsten die
Oberfläche
ausbleicht und hässlich wird. Das ist besonders wichtig bei dunklen
und polierten Hölzern. Weichholzmöbel mit gewachster oder geölter
Oberfläche
sind da nicht so empfindlich.
Noch wichtiger
ist das richtige Klima. Die meisten Schäden an antiken
Möbeln entstehen durch zu trockene Heizungsluft. Am besten ist eine
Temperatur um 20 Grad, plus-minus 2 Grad und eine relative Luftfeuchtigkeit
von
45% bis 65%. Man sollte das mit einem Hygrometer regelmäßg
kontrollieren und gegebenenfalls einen Luftbefeuchter einsetzen. Gravierende
Schwankungen
der Temperatur, wie auch der Luftfeuchtigkeit sind zu vermeiden. Stellen
Sie Ihr Möbel nicht in unmittelbare Nähe von Heizkörper
oder Ofen. Bei Fussbodenheizung, vermeiden Sie unbedingt, das gute Stück
auf eine Heizschlange zu stellen. Wenn das nicht zu vermeiden ist, stellen
Sie diese ab.
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9.
Pflegemittel?
In der Regel
reicht ein trockenes Staubtuch. Sollten Verschmutzungen damit nicht
zu beseitigen sein, ist es ganz wichtig bei der Auswahl des Pflegemittels
darauf zu achten, dass es keine Schichten bildet und garantiert silikonfrei
ist. Ansonsten könnte eine spätere Restaurierung große Probleme bereiten.
Auch entsteht oft im Laufe der Zeit ein hässlicher Schmierfilm auf
der Oberfläche. Ich empfehle die inzwischen jahrzehntelang bewährten
Produkte von Renuwell.
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